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Ich besitze
von ihm eine seiner Sinfonien,
die ich zur Erinnerung an eines der größten Genies,
die ich gekannt habe, aufbewahre.
Ich habe von ihm nur dieses einzige Werk,
weiß aber,
dass er noch anderes Vortreffliches geschrieben hat. |
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Mit diesen Worten erinnert sich kein
Geringerer als der Komponist Joseph Haydn (1732-1809) an Joseph
Martin Kraus. Die beiden hatten sich 1783 anlässlich Kraus
großer Europareise auf Schloss Esterhaza kennen gelernt. |
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Haydn kannte nicht
nur die c-Moll-Sinfonie, auf die er sich im vorliegenden Zitat bezieht,
sondern Kraus Biograph Frederik Samuel Silverstolpe brachte
ihm 1797 noch eine Reihe weiterer Kompositionen, vor allem seine
Trauermusik. Haydn war begeistert: Das ist Musik von erstaunlicher
Perfektion. Sie ist seiner würdig. und Welche Tiefe
der Gedanken welch klassisches Talent! Kraus
Vorbild war jedoch stets Christoph Willibald Gluck gewesen, den
er ebenfalls während der Europareise in Wien persönlich
kennen lernte und mehrfach besuchte. Gegenüber Antonio Salieri
urteilte Gluck: Der Mann hat einen großen Stil! |
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Bis Joseph Martin Kraus diese Anerkennung
fand, hatte er ein wechselvolles Schicksal zu bestehen. Leider war
Kraus Musik schon bald nach seinem frühen Tod wieder
in Vergessenheit geraten. Erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts
kam es zu einer Kraus-Renaissance in Deutschland, seit
den späten 70er Jahren wird Joseph Martin Kraus durch Publikationen,
Tonträger und die Aufführungen seiner Werke wieder zunehmend
bekannt. |
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