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Die Internationale Joseph Martin
Kraus-Gesellschaft e. V. Die Internationale
Joseph Martin Kraus-Gesellschaft e. V. wurde im Jahre 1982 in
Buchen/Odenwald gegründet. Der Gründung vorausgegangen
war eine rege Sammeltätigkeit des Bezirksmuseums Buchen,
das seit 1913 den Nachlässe des Komponisten Joseph Martin
Kraus (1756-1792) sowie seiner Schwester Marianne (1765-1837)
besitzt. Ein erstes internationales Symposion 1980 in Buchen zum
Thema Joseph Martin Kraus und seine Zeit, ausgerichtet
von der Stadt Buchen und dem Bezirksmuseum, gab den Anstoß
zur Gründung der Kraus-Gesellschaft.
Seither hat die Internationale Joseph Martin Kraus-Gesellschaft
durch Publikationen, interdisziplinäre Symposien und Jahrestagungen
sowie Exkursionen nach Schweden bzw. auf den Spuren von Kraus
in Österreich dazu beigetragen, das Leben und Werk des Komponisten
zu erforschen und einer breiteren Öffentlichkeit nahe zu
bringen. Kraus Leben und Werk soll im Kontext der Musik-
wie auch der Kulturgeschichte des mainfränkischen Raumes
dokumentiert werden.
Daneben pflegt die Kraus-Gesellschaft auch Kontakte
nach Schweden, um die Erschließung der gustavianischen Epoche
für die Musikwissenschaft, aber auch für die praktische
Musikpflege zu fördern. Als eigene Publikationsreihe veröffentlicht
die Kraus-Gesellschaft in unregelmäßiger Folge die
Mitteilungen der Int. J. M. Kraus-Gesellschaft, die den Mitgliedern
kostenlos zur Verfügung gestellt werden, sowie die Referate
der Symposien in den Publikationen der Internationalen Joseph
Martin Kraus-Gesellschaft. Der praktischen Musikpflege dienen
auch die Interpretationskurse für historische Aufführungspraxis,
die seit 1994 in Zusammenarbeit mit dem Landesmusikrat Baden-Württemberg
regelmäßig in Buchen stattfinden; sie sollen Musiker,
Musikstudenten und pädagogen an die Musik von Kraus
heranführen.
Wichtigstes Anliegen der Kraus-Gesellschaft in
den kommenden Jahre wird die Herausgabe der musikalischen Werke
von Kraus sein. Diese Ausgabe wird voraussichtlich insgesamt 25
Bände umfassen; eine Neuedition seiner erhaltenen rund 100
Briefe sowie seiner zahlreichen literarischen Werke ist ebenfalls
in Vorbereitung.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Geschwister-Kraus-Sammlung
weiter ausgebaut und 1992 aus Anlass des 200. Todestages von Kraus
wurde die Joseph Martin Kraus-Gedenkstätte im Trunzerhaus,
im ehemaligen Wohnhaus der Familie Kraus, eingerichtet.
Gezeigt werden Gegenstände aus dem persönlichen
Nachlass von Joseph Martin Kraus Hofuniform, Taschenuhr,
Original-Portrait von Antonio Pomarolli von 1783, Briefe an Eltern
und Geschwister, literarische Dokumente u. a. und von seiner
Schwester, der Malerin Marianne Kraus Gemälde, Reisetagebuch,
Visitenkartensammlung, Aquarellkasten, handgedrechseltes Elfenbein-Schachspiel
usw., ergänzt durch Exponate der privaten Musiksammlung Vleugels.
Daneben steht inzwischen eine umfangreiche Sammlung an Drucken,
Handschriften (teilweise zeitgenössische Abschriften) und
Kopien der Autographen fast sämtlicher Kompositionen von
Kraus für die Forschung ebenso zur Verfügung wie nahezu
sämtliche bisher erschienene Literatur über Kraus, seine
Zeit und sein Umfeld. |