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Karl Friedrich Schreiber hatte seine
Erinnerungsstücke bereits zur Einrichtung einer Kraus-Gedenkstätte
nach Buchen gegeben. Doch es sollte, wohl aus Platzgründen,
einige Zeit dauern, bis dieser Plan verwirklicht werden konnte.
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1977 war es soweit: das Erkerzimmer
des Steinernen Baues innerhalb der Kurmainzischen Amtskellerei wurde
zum Kraus-Zimmer eingerichtet, die Nachfahren der Familie
Kraus, die im Mannesstamm heute Krauß heißen, trafen
sich in Buchen und der Joseph Martin Kraus-Brunnen, den Bernhard
Krauß, ebenfalls ein Familienangehöriger geschaffen hatte,
konnte eingeweiht werden. |
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Ein enormer Aufschwung in der Kraus-Forschung
bahnte sich an. 1978 fand ein erstes internationales Kraus-Symposion
in der Kgl. Musikakademie in Stockholm statt, dem ein zweites 1980
in Buchen und ein drittes 1982 erneut in Schweden folgten. |
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Ebenfalls 1982 wurde
in Buchen die Internationale Joseph Martin Kraus-Gesellschaft
unter der Präsidentschaft von Universitätsprofessor Dr.
Friedrich W. Riedel aus Mainz gegründet, die sich die
Verbreitung, Erforschung und vor allem die wissenschaftliche Edition
der Werke des Komponisten zur Aufgabe gemacht hat und mit weiteren
Symposien, Tagungen, Veröffentlichungen und Interpretationskursen
stetig auf dieses Ziel hinarbeitet. |
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Der 200. Todestag von Joseph Martin
Kraus im Jahre 1992 war der Anlass, das bisherige Kraus-Zimmer aufzulösen
und in den ehemaligen Wohnräumen der Familie Kraus im Trunzerhaus
mit der Joseph Martin Kraus-Gedenkstätte ein Musikmuseum
einzurichten, das mit Einrichtungsgegenständen, Originalexponaten,
Kompositionsbeispielen, Musikinstrumenten und Texttafeln den Lebensweg
des Komponisten nachvollzieht und dem Besucher anschaulich verdeutlicht: |
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Die Jugendjahre in Buchen, die Studienzeit,
u. a. dokumentiert an dem bekannten Portrait, das Kraus mit
Notenblättern und einm Bierglas zeigt und das wohl in Erfurt
entstanden sein dürfte, die Jahre in Schweden sowie die Studienreise
und der Tod in Stockholm. Die herausragenden Exponate der Dauerausstellung
sind natürlich die Hofuniform, die Taschenuhr sowie
das Originalportrait, das 1783 von Pomarolli in Bologna angefertigt
wurde. |
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Hervorragend ergänzt
wird die Kraus-Gedenkstätte durch Exponate der privaten
Musiksammlung Vleugels, die durch Musikinstrumente, Notenmaterialien,
Früh- und Erstausgaben zeitgenössischer Kompositionen
eine wertvolle Bereicherung darstellt und im ersten Raum eine Einführung
in die Musikgeschichte bietet. |
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Der letzte Raum der Gedenkstätte
ist Marianne Kraus, der Schwester des Komponisten gewidmet,
die 1765 in Buchen geboren wurde und ebenfalls ein künstlerisches
Talent entwik-kelte. Sie erhielt eine Ausbildung als Malerin und
konnte 1791 als Hofdame am Hofe des Grafen von Erbach an einer halbjährigen
Italienreise teilnehmen, wovon sie in ihrem erhalten gebliebenen
Reisetagebuch anschaulich berichtet. U. a. erinnern Bilder und Zeichnungen
an die 1832 verstorbene Künstlerin. |
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